mBot 2 x BRG Gröhrmühlgasse

Führen Robotik, Coding und der Einsatz digitaler Medien wirklich zu einer Verblödung der Schüler*innen, hindern Kreativität sowie soziale Fähigkeiten und zerstören in Zukunft Arbeitsplätze? Wer so denkt, sollte besser nochmal die Schulbank drücken! Ein Projekt am BRG Gröhrmühlgasse zeigt, wie Computational Thinking mit dem mBot 2 Lernende auf die Zukunft vorbereitet!

Wer hat sich selbst nicht schon gefragt, wie ein Roboter tut, was er tut und ob Maschinen in Zukunft Menschen in der Arbeitswelt ersetzen werden? Im Zuge der Talenteförderung beschäftigen sich die Schüler*innen am BRG im Kurs Robotik für Anfänger:innen mit diesen Fragen und setzen sich das Ziel, einfache Programme zur Steuerung der mBot 2 Roboter zu erstellen, die vom Education Innovation Studio der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich für dieses Projekt zur Verfügung gestellt werden. Als fester Bestandteil des Schulkonzepts legt das BRG den Fokus auf die individuelle Förderung und Entfaltung der persönlichen Stärken der Schüler*innen und unterstützt sie dabei, diese Fähigkeiten fächerübergreifend und produktorientiert wahrzunehmen – Kreativität, Kommunikation und Kollaboration inklusive.

Ausgehend vom Starten eines Programms über einen Tastendruck erlernen die Schüler*innen die Steuerung, den Einsatz von Ton, Licht und Bild sowie das „Zeichnen“ geometrischer Formen durch die Bewegungen des Roboters. Ein Highlight ist dabei der Einsatz der Sensoren des mBot 2. Die Jungforscher*innen programmieren den Ultraschallsensor, um Abstände zwischen Roboter und Hindernissen zu messen und diesen auszuweichen, wie auch den RGB-Sensor, um Farben,  Linien oder Buchstaben zu erkennen und selbstständig nachzufahren. Was sich zunächst wie eine Spielerei oder der Start eines automatisierten Logistikzentrums anhört, lässt die Schüler*innen aber über Zusammenhänge zwischen Anforderungen an den Roboter und dessen Interaktion mit der Umwelt nachdenken. Welche Befehle müssen so in Schleifen wiederholt und welche Situationen über bedingte Anweisungen verzweigt werden? Welche Informationen müssen in Variablen gespeichert werden, um Motoren und Sensoren punktgenau zu steuern? Wie können diese Konzepte genutzt werden, um die Sustainable Development Goals (SDGs) – die Ziele der nachhaltigen Entwicklung – der Vereinten Nationen umzusetzen und somit Technik in Einklang mit dem Bedürfnis nach einer besseren Welt zu bringen?

Das Hineinschnuppern in die Welt der Robotik und Programmierung bietet den Lernenden die Möglichkeit sich intensiv mit Computational Thinking auseinanderzusetzen und durch die aufbauenden Aufgaben Probleme zu zerlegen, Muster zu erkennen, das Wesentliche zu abstrahieren und letztendlich als Algorithmus – eine Schritt-für-Schritt-Anleitung – auszudrücken. Das Trainieren dieser Fähigkeiten stellt dabei auch die Vorbereitung der Schüler*innen auf die Herausforderungen der VUCA-Welt, eine Welt voller Schnelllebigkeit, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit, dar, durch die  sie zukünftig sowohl im Arbeitsalltag als auch im Privatleben navigieren werden müssen. Kommunikation, Kollaboration, kritisches Denken und Kreativität bilden dabei die vier wichtigsten Fähigkeiten im 21. Jahrhundert, um sich zeitgenössischen Transformationen – nicht nur in der Sphäre der Technik – stellen zu können.